Angriffe gegen Sanitäter, Polizeibeamte oder städtische Bedienstete sind mittlerweile zu einem großen Problem nicht nur in Großstädten oder den sogenannten No-go-Areas geworden. Auch hier im Kreis ist eine Verrohung und sinkende Hemmschwelle gegen Einsatzkräfte zu bemerken.
Der jüngste Fall eines Patienten in Iserlohn, der erst Sanitäter und dann noch die hinzugezogene Polizei angriff, ist wieder ein trauriges Beispiel des Wandels unserer Gesellschaft. Feuerwehr und Polizei beklagen immer größere Schwierigkeiten in der Gewinnung von Nachwuchs. Kein Wunder, dass das Interesse an diesen Berufen sinkt, wenn in der Zeitung fast täglich von Übergriffen zu lesen ist und das Risiko, dass ein Einsatz zur Bedrohung für Leib und Leben wird, zunimmt. Auch Trainings und Weiterbildungen zur Gewaltprävention werden kaum die Symptome, aber auf keinen Fall die Ursachen bekämpfen.
Die Politik ist gefragt, Regeln unseres gesellschaftlichen Miteinanders neu zu definieren, Taten sowie deren Ursachen klar zu benennen und geeignete Konzepte zu entwickeln, dieses neu entstandene Gewaltproblem zu korrigieren; angefangen bei einer konsequenten Strafverfolgung – und zwar nicht durch Resozialisation, sondern mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaats. Eine täterfreundliche Justiz wird und darf nicht über dem Gemeinwohl stehen.